27.1.2018
09:30 Uhr – 10:30 Uhr
Andreas Bleeck
Entwicklungsstufen im Horoskop
11:00 – 12:00 Uhr
Roman Rückert
Sabische Symbole
12:30 – 13:30
Tilman Gebhardt
Saturn – klassisch und modern
14: 00 – 15:30 Uhr
Astrid Wichmann
Aufstellungsarbeit
16:00 – 17:30 Uhr
Dr. Bernhard Firgau
Regiert der Weise die Sterne? – Fragen zu Thomas von Aquins berühmten Zitat
Wieder war es ein rundum harmonischer Tag mit konzentrierter Atmosphäre. Den Beginn machte Andreas Bleeck mit einer Einführung in ein neues Konzept eines Alterspunktes. Anhand der Entwicklungsstufen des Psychologen Erikson erklärte er die Schwerpunkte der Altersstufen anhand des Horoskopes von Herbert Grönemeyer.
Als Nächstes stellte Roman Rückert die sabischen Symbole nach Elsie Wheeler vor. Er war kurzfristig für Gülcan Weise eingesprungen und machte klar, dass die Wirkung der Symbole nur durch das Gefühl zu erfassen ist und es manchem Astrologen schwerfällt, den Verstand auszuschalten. Trotzdem gelang dies den meisten sehr gut.
Anschalten mussten sie den Verstand dann wieder beim Vortrag ‚Saturn – klassisch und modern‘ von Tilman Gebhardt. Gekonnt schaffte er den Spagat zwischen den Deutungen der alten und neuen Astrologie und beantwortete die vielen Zwischenfragen sehr kompetent. Gerade Saturn erfährt in der klassischen Astrologie einen höheren Respekt, obwohl manch Deutungsmuster düster klingen.
Wieder zurück ins Gefühl ging es mit Astrid Wichmann und einer Aufstellung der Mondknoten. Dreit Teilnehmer durchliefen ihre Wandlung vom südlichen zum nördlichen Knoten in sehr unterschiedlicher Weise. Inzwischen waren über dreißig Teilnehmer eingetroffen und halfen den Aufstellenden, in ihr persönliches Thema zu kommen.
Den Abschluss machte Bernhard Firgau. Sein Vortrag über die Schicksalsgefährten fand ungeteilte Zustimmung und erzeugte bei manchem auch ungläubiges Staunen. Wie kann es sein, dass sich fremde Menschen scheinbar zu einem Schicksal zusammenschließen und sich in einer Erfahrung begeben, die tragisch ausgehen kann? Mehr erfährt man dazu in seinem gleichnamigen Buch, verlegt bei Chiron.
Am Abend ging es noch in das nahegelegene Wackerristorante, wo sich die konzentrierte Spannung auflöste und noch viel gelacht wurde. Wir bedanken uns bei allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben.
Dr. Bernhard Firgau
Regiert der Weise die Sterne? – Fragen zu Thomas von Aquins berühmten Zitat
Die Sterne zwingen nicht, sie machen nur geneigt. So ähnlich liest man immer wieder. Schon Thomas von Aquin hat die Astrologie nicht geleugnet, aber für die Weisen unter den Menschen relativiert. Was nun, wenn der Weise nicht allein, sondern unter normalen Menschen lebt und gemeinsam mit ihnen z.B. ein unseliges Schicksal erleben muss, weil irgendein Mitmensch unachtsam war. Der Vortrag thematisiert dieses Spannungsverhältnis von Bewusstheit, Freiheit und Zufall oder was es auch sein möge.
Tilman Gebhardt
Saturn – klassisch und modern
In meinem Vortrag möchte ich Saturn im Steinbock zum einen im Rahmen der Großen Konjunktion in Luft betrachten und diese Konstellation anhand von mundanen Ereignisse beschreiben. Und zum anderen werde ich Saturn in Steinbock aus geburtsastrologischer Sicht im Rahmen des persönlichen Temperaments deuten.
Roman Rückert
Sabische Symbole
Er beschäftigt sich seit dreißig Jahren mit den sabischen Symbolen nach Rudhyar und wird uns heute eine Einführung in die Brauchbarkeit für die astrologische Analyse geben.
Andreas Bleeck
Entwicklungsstufen im Horoskop
Der Psychologe Erik H. Erikson erweiterte die psychoanalytische Theorie durch die Einteilung in acht psychosoziale Phasen. Die psychosoziale Entwicklung folgt für Erikson dem epigenetischen Prinzip: nach angeborenen Gesetzmäßigkeiten, die ihm nacheinander immer neue Möglichkeiten der Interaktion mit der Umwelt bescheren und entsprechenden Bezugspersonen begegnen. Es gibt eine Verzahnung der Lebenszyklen: das Bedürfnis des Erwachsenen für Kinder zu sorgen, fällt mit dem Bedürfnis des Kindes nach elterlicher Fürsorge zusammen. Die Kultur, in der das Kind lebt, fördert das Verhalten auf jeder Altersstufe, dafür passt sich das Kind der jeweiligen Kultur an.
Ich habe nach einem neuen Altersschlüssel 12 unterschiedlich lange Entwicklungsstufen gefunden. Jede dieser Stufen entspricht einem Planetenn, angefangen mit dem innersten Merkur, über die Venus und Mars, usw. Je nachdem wie wir die Krise der jeweiligen Phase bestehen, können wir uns positiv oder negativ weiterentwickeln. Eine Identität entwickeln bedeutet, dass man das eigene Selbst und die Gesellschaft, in der man lebt, erkennt und selbstbestimmt interpretiert. Lücken, die in einer Phase nicht geschlossen werden konnten, kommen in den weiteren wieder zur Bearbeitung. Wenn man etwa als Kleinkind nicht das Grundvertrauen entwickelt hat, so kann dies in späteren Phasen nachgeholt werden – natürlich immer nur mit der entsprechenden Förderung und Abrufung der Ressourcen durch die Mitwelt.