Bücher

Neu erschienen ist mit ‚Astrologie und Psychoanalyse‘ die Zusammenfassung von dreißig Jahren Forschung an diesem Thema. Die Horoskope der Begründer psychoanalytischer und therapeutischer Methoden sind faszinierend, weil sie den Hintergrund enthüllen, vor dem die Theorien entwickelt worden sind. Vor allem der Planet Venus erscheint an auffälliger Position und sein exaktester Aspekt gibt die Art und Weise wieder, wie Beziehungsarbeit für die frühen Pioniere des Unbewussten funktioniert hat. Darüber auch mehr in meinem Video ‚Der Venus-Projektor‚.

Astrologische Soziologie

Gibt es eine Möglichkeit, Astrologie auf eine sozialwissenschaftliche Art und Weise zu betreiben? Das ist jetzt in der 2. Auflage von Band I der ‚Astrologischen Soziologie‘ – Die Evolution sozialer Systeme umfassend beschrieben, der 2023 erschienen ist. Die Planetensymbole stehen für 12 Identitäten, die unterschiedlichen Funktionsbereichen des Gehirns und des sozialen Lebens entsprechen. Mars beispielsweise steht auf der psychischen Ebene für Vitalitätsfunktionen, Triebabfuhr und -Abwehr; auf der sozialen Ebene für Sport und andere Körperaktivitäten, das Militär, Abenteuerreisen usw. Jedem Planetenprinzip entspricht eine Entwicklungsphase im Leben; bei Mars die Latenz (8-13), in der wir die für uns typischen Aktivierungsmuster entwickeln. Das Buch fasst die angesprochenen Modelle vor einem systemtheoretischen Hintergrund der Funktion psychischer und sozialer Systeme zusammen.

Vielversprechendster Anknüpfspunkt einer sozialwissenschaftlich orientierten Astrologie sind für mich die verschiedenen Rollentheorien der Soziologie. Autoritätsrollen, Geschlechterrollen, Rollen in Primärgruppen, sowie  mediale, diskursive und regulative Rollen finden eine Parallele in den Dualplaneten. Diese werden in ‚Astrologische Astrologie, Band II – Dualrollen vorgestellt, dass noch dieses Jahr in 2. Aufglage erscheinen wird. Rollen erfüllen allgemein Orientierungsfunktionen, da sie für planbares Verhalten aller am gesellschaftlichen Leben beteiligten Personen sorgen und somit Regelmäßigkeit und Berechenbarkeit der sozialen Handlungsbeiträge ermöglichen. 

Anknüpfend an Tönnies, Durkheim, Simmel, Weber, Schütz, Parsons, Elias, Mead, Goffman, Giddens, Garfinkel, Linton, Dahrendorf, Homans, Habermas, Luhmann, Bourdieu u.a. werden die unterschiedlichen Modelle in Zusammenhang mit dem Horoskop von Albert Schweitzer erörtert und seine Wandlungsfähigkeit durch vier verschiedene Geschichtsepochen hindurch dokumentiert. Im Blog befinden sich her einige Kapitel zum Einlesen: Der Idealtypus des Astrologen. Astrologie und Esoterik. Die Jung’schen Bewusstseinsfunktionen. Riemannsche Angstformen und Big Five, sowie Deutschsprachige Astrologie und Die Kunst der Beratung.

Die grundlegende Theorie meiner Arbeit ist im IV. Band der Astrologischen Soziologie zusammengefasst. Ausgehend von den Freundschaftstriaden Mark Granovetters begegnen wir dem Phänomenen der ‚Schwachen Dyade‘. Sie ist Kernal aller Netzwerke, die über triadische Figuren laufen. Ausgehend von den sechs dualen Planetenpaare des Tierkreises angewandt, die schon als klassische ‚Wohltäter‘ und ‚Übeltäter‘ und eine 2. Matrix im Tierkreis bildeten, bilden sich sechs Ebenen des Daseins. Auf jeder Ebene spiegeln sich die Leitbilder unseres Lebens und lassen uns zu einem autonomen Wesen werden.


Vorher geht es noch in Band III der Astrologischen Soziologie begegnen wir dem Phänomen der Zeit, das für die Astrologie paradigmatisch ist. Man könnte sie auch als die ‚Wissenschaft der Zeit‘ bezeichnen. Angefangen von frühsten Sonnenuhren und Versuchen der Synchronisation von Mond- und Sonnenumläufen vor 7000 Jahren, über die Pyramiden und Steinkreise, mit denen die Präzession berechnet werden konnte vor 5000 Jahren und die Entwicklung philosophischer Zeitmodelle in der Antike bis zu der Astronomie im Mittelalter war der Astrologe gefragt, exakte Messungen der Zeit vorzunehmen und die entsprechenden Bilder des Sternenhimmels auf die Entwicklung auf der Erde zu übertragen.

Der zweite Teil handelt von den 12 Entwicklungsstufen durch die unterschiedlichen Lebensphasen an, wie sie durch den Psychologen Erik H. Erikson beschrieben wurden. Ein neuer dynamischen Altersschlüssel, der die unterschiedliche Länge der Lebensphasen berücksichtigt, orientiert sich an der Reihe der Planeten im Sonnensystem, beginnend mit Merkur. Wenn wir die entsprechende Aufgabe einer Lebensphase bewältigen, so sind wir mit dem  Psychologen Erikson in der Lage, die nächste Hürde erfolgreich anzugehen. Haben wir mit Merkur in der frühen Kindheit kognitive Fähigkeiten erworben, können wir uns im Alter von 5 Jahren der Venus und ersten Beziehungsstrukturen zuwenden usw.

Dies wurde auch in dem Buch ‚Zeitvorstellungen und Identität‚ zusammen mit den Zeittypen von Zimbardo/Boyd vorgestellt. Wir durchlaufen im Laufe des Lebens ein spezifisches Lernprogramm mit den 12 Tierkreiszeichen. Das jeweilige ICH eines Altersabschnitts erzählt sich anhand der durchlebten Erfahrungen und des prägenden Planetens seine Geschichte und erkennt sich in diesem Erzählen nicht nur selbst, sondern konstruiert die soziale Welt nach den gewonnenen Erfahrungen. Mit dem Horoskop liegt uns ein Modell vor, anhand dessen wir den Erzählstrang entwickeln können. Ein Leben lang. Das Buch führt allgemein in eine sozialwissenschaftliche Methodik für die Astrologie ein und stellen ein Grundlagensystem vor, das neurophysiologische Erkenntnisse der Persönlichkeitsforschung (Sozionik) genauso berücksichtigt, wie konstruktivistische und systemische Ansätze der Gesellschaftswissenschaften. Aus der philosophischen Anthropologie stammt die Idee, dass Mythen Prototypen gesellschaftlicher Institutionalisierung sind und ihre Symbole für die Gesellschaft konstituieren. Sie geben den Zeitstrukturen archetypische Bilder. Entsprechende Repräsentationen im Gehirn wirken identitätsbildend. Das Ich entsteht aus der Interaktion mit dem Du und Wir der Institutionen und festgelegten rituellen Handlungen.

Daraus bildet sich ein Wertekonsens sozialer Archetypen, der sich in unseren Sprachen als astrologische Matrix wiederspiegelt, wie ich es in „Soziale Archetypen – Planetenmatrix entschlüsselt“ in der 2. Auflage ausführlich auf verschiedene Wertmodelle der Soziologie angewendet ausführe. Diese Werte-Matrix legt unsere Ausdrucksmöglichkeiten fest; da sie aber hinreichend komplex ist, organisiert sich Kommunikation jeweils selbst in jeder Situation aus lebendigen Emotionen und Bedürfnissen (die den Werten entsprechen und durch verbale und nonverbale Kommunikation eingeübt werden) und kann nicht genauer bestimmt werden. Die Zukunft ist niemals vorhersehbar – ja, das, was wir Zukunft nennen, ist ein reines Produkt unseres Gehirns und seiner sich selbst reproduzierenden Wahrnehmungen. Die Ausrichtung an Werten bestimmet unser gesellschaftliches Verhalten und die Orientierung in die Zukunft und macht sie in diesem Sinn ein bisschen „vorhersehbar“. Über die Erscheinung von mythischen Bildern auch mehr in meinen ersten Buch ‚Astrologie ohne Dogma‚. Anhand von vielen Horoskopen werden Dynamiken des ‚Zeitgeists‘ deutlich gemacht und die Planetenqualitäten im Zusammenspiel von Gruppen gedeutet. Es enthält verschiedene Artikel aus dem Meridian und Astrologie Heute, u.a. über die Bedeutung des Zeichens Widder für Deutsche Bundeskanzler.

Ich sehe in der Astrologie eine Art Beobachterin der Mythen und Mytheme der Umgangssprache. Auch im heraufziehenden neuen Zeitalter der Digitalisierung und Gentchnologie bleibt es wichtig, die hinter den Symbolen lauernden Ideologien zu verstehen. „Was ist Mythos? – Astrologie 2.0“ unternimmt den Versuch, den Sinn von Mythen aus der Sicht der Soziologie zu deuten und damit auch die Astrologie in einen anthropologischen sozialwissenschaftlichen Kontext zu setzen. Mythen sind mit Niklas Luhmann, dem Begründer der soziologischen Systemtheorie, eine „operative Fixierung der Identität.“ Sie machen es möglich, außerhalb des eigenen Systems liegende, unverstandene, fremde oder unlogisch erscheinende Angelegenheiten symbolisch greifbar und operabel zu machen. Ernst Cassirer sieht in den Mythen Figuren, deren Wirkung besonders in Krisen eintritt, wenn die Vielfalt des symbolischen Denkens durch die Wucht des Schicksals eingeschränkt wird und affektive, mit Riten beladene Gefühls­gemeinschaften entstehen.

Für Arnold Gehlen, einem weiteren Vertreter der „philosophischen Anthropologie“, ist der Mythos ein Versuch, zwischen struktureller Gewalt und ursprünglichem Empfinden in einem performativen Akt (Ausdruck) zu vermitteln, und hat damit eine Entlastungsfunktion. Mythen helfen, Rituale zu kreieren, lebendige Rituale, die zur Bewältigung des Alltags beitragen und lähmende Regeleinschränkungen in der spontanen Entäußerung zu durchbrechen. Einer der ältesten Mythen bezieht sich auf die epochalen Zeitalter der Menschheit. 

Neben meinen astrologischen Werken habe ich auch ein Buch über Künstliche Intelligenz geschrieben. Es enthält Überlegungen zur Coronakrise, deren Maßnahmen möglicherweise aufgrund von nicht dem Empfinden des Menschen angemessene Algorithmen an der sozialen Realität vorbei gelenkt wurde. Dies ist wiederum menschlich.

In dem Roman ‚Tehuacan‚ (2 Bände) geht es um eine spirituelle Utopie und eine Gemeinschaft von Menschen, die sich dem einfachen Leben verschrieben haben. Tauschringe, freie Energie, Permakultur und Kristallschädel sind ihre Themen. Sie haben alles was sie brauchen, als der Polsprung eintritt und im Rest der Welt nichts mehr funktioniert….

Neben meinen astro-soziologischen Überlegungen habe ich mich auch lange mit Mundanastrologie und dem politischen Geschehen beschäftigt. Über 80 Artikel sind dazu in der Astrologie Heute und dem Meridian erschienen. Auf Englisch zusammengefasst sind die Grundhoroskope unserer aufregenden Wendejahre in den drei Bänden ‚Sisyphus Cyberwork‚ , ‚Corona and the ukrainien war‘, sowie dem dritten Band ‚Zeitendwende‘, der 2025 erscheint.