Die Astrologie ist in den letzten 200 Jahren, während die Sozialwissenschaften zwischen den geistigen und naturwissenschaftlichen Fächern einen festen Platz etabliert haben, eher im Fahrwasser von Freimaurern, Anthroposophen, Lebensreformer, Lichtarbeitern, New Agelern und ähnlichen Gruppierungen mitgeschwommen. Diese haben ihren Beitrag für die Entwicklung einer offenen Gesellschaft geleistet, der vielleicht noch zu wenig gewürdigt ist. Unter ihrem Schutz sind auch die klassischen Lehren der Astrologie erhalten geblieben.

Jetzt aber treten wir in ein neues Zeitalter ein, in dem auf allen Gebieten Pioniere gesucht werden, die ein neues Menschenbild hervorbringen können. Es zählen immer mehr die ‚harten Fakten’, bzw. die umfangreiche statistische Validierung der Modelle an der Wirklichkeit. Das Zauberwort der Moderne heißt ‚Digitale Anschlussfähigkeit‘. Auch als Astrologen müssen wir uns hinterfragen lassen, ob unsere Modelle zeitgemäß und aktuell sind. Das geht nur in der Integration der anderen Wissenschaften und mit einer klaren Abgrenzung zu spekulativen und ideologisch besetzten Modellen. Es geht in Zukunft immer mehr darum, das Individuum angesichts der Allgegenwart Künstlicher Intelligenz und der Optimierung der Lebensräume in seinen humanen Bedürfnissen wahrzunehmen und zu verstehen, dass es in den mechanisierten Abläufen der Informationsgesellschaft leicht in Identitätskrisen gerät. Die Kirche nimmt immer weniger den Platz der Sinnstiftung ein. Es wird ein neuer moralischer Kompass für das kommende Zeitalter gesucht und so muss sich auch Spiritualität und Metaphysik emanzipieren, was auch neue Bedeutungsebenen für die Planeten Lilith und Neptun mit sich bringen wird.

Die Findung eines neuen Menschenbildes, das dem nahenden Informationszeitalter gerecht wird und damit auch die astrologischen Deutungen adäquat aktualisiert, ist auch eine Frage der Bildung. Hochschulabschlüsse sind heute Mindestanforderungen für fast alle Bildungs-Berufe. Was früher das Abitur war, ist heute ein Summa cum laude mit Kontakten zu Arbeitgebern und Auslandserfahrungen. Astrologie kann helfen, Brücken zwischen den verschiedenen Kulturen zu bauen, da jede von ihnen ihre eigene historische Kosmologie und Astrologie besitzt. Das setzt allerdings voraus, dass die westliche Kultur nicht als die einzig Segensbringende betrachtet wird. Die Welt der jungen Menschen ist heute komplexer als sie jemals war, und so suchen auch unter ihnen ein paar nach anderen Wegen des Verstehens, die von den Wissenschaften bisher ausgeblendet wurden. Vielleicht können die autodidaktischen Instrumente der Astrologie helfen, uns als universelle Wesen auch bei einer anstehenden Cyborgisierung mehr mit uns selbst mehr im Reinen zu erleben. Die Die Astrologie mit ihrer ‚Mathematik der Seele’ kann neue Perspektiven für Selbsterkenntnis und Lösungen für die Probleme psychischer Verwahrlosung in der digitalen Postmoderne schaffen. Nicht als Religionsersatz, sondern als eine sozialwissenschaftlich und unter Systemikern oft erprobte Methode der ‚Selbstvergewisserung‘.

Sozialwissenschaften beobachten allgemein gesellschaftliche Vorgänge und arbeiten mit Fragebögen, Schichtanalysen, Qualitätsmanagement, Narrationen und anderen Methoden und legen meist mit Auswertungen mittlerer Reichweite einen statistischen Rahmen über das Verhalten von bestimmten Gruppen und Milieus. Die Kunst besteht darin, das Datenmaterial einzugrenzen und sich vorher zu überlegen, welchen Ausschnitt man betrachten will und welche Dinge für die Untersuchung nicht herangezogen werden. Anders als die Psychologie geht die Soziologie nicht vom Individuum aus, sondern von dessen Eingebundenheit in ein Umfeld und den gewählten oder zugewiesenen Rollen im Beruf, als Familienmitglieder, in der Partnerschaft, im Ehrenamt, in der Freizeitbeschäftigung, im politischen Kontext oder in speziellen Interessengebieten.

Astrologie könnte einiges dazu beitragen, das historische Entstehen der sozialen Verhältnisse und Volksbräuche zu verstehen, Biographiearbeit zu begleiten und bessere Prognosetools für Wirtschaft und Politik zu entwickeln. In diesem Band geht es auch um eine exaktere Bestimmung der sogenannten Big Five Persönlichkeitsmerkmale, die eine Grundlage für Befragungsmethoden und Persönlichkeitsanalysen darstellen. Ca. 20-30% der Menschen in der westlichen Welt stehen der Astrologie grundlegend positiv gegenüber. Sie ist allerdings komplett aus der wissenschaftlichen Welt verschwunden und hat keinen guten Ruf, weil sich Kartenleger, politische Extremisten und Verkäufer energetisierter Wässerchen auf sie berufen, ohne sie studiert zu haben und in den sozialen Medien der Eindruck der Ausbeutung von labilen Menschen entstehen kann, deren Ängste ausgenutzt werden, um Geld zu verdienen. Das gibt es leider in allen Bereichen der Gesellschaft, verringert sich aber, je offener man darüber kommunizieren kann.

Auch deshalb wäre es ein Fortschritt, innerhalb des universitären Rahmens zumindest auf ein paar Lehrstühlen weltweit eine saubere Analyse vorzunehmen, was Astrologie eigentlich zu leisten imstande ist und welche Funktion für sie die Gesellschaft noch innehat. Ganz einfach gesagt ist sie zunächst ein Ordnungssystem, das die zyklischen Abläufe des Lebens mit dem Lauf der Planeten abgleicht und Ereignissynchronizitäten dokumentiert. Dazu muss kein kausaler Zusammenhang zwischen Menschen und Sternen angenommen werden. Denn solche Kausalitäten beanspruchen auch die Sozialwissenschaften nicht für sich. Es reicht, auf einer Analogieebene zu verstehen, welche Bedeutung Menschen ihrem Horoskop beimessen und wie sich ihr Leben aufgrund einer Beratung ändern kann. Eingebunden in eine kollektive sprachliche Struktur einer universellen Matrix ist es vielleicht sinnvoll zu untersuchen, wie es möglich ist, zu einheitlichen Aussagen zu kommen und sich nicht in Konkurrenz zur Seelsorge der Kirche, Selbsthilfegruppen und hunderten therapeutischer Methoden zu setzen, sondern zurückzukehren zu den klassischen Analysemethoden. Es gibt sogar inzwischen eine Quantifzierungswissenschaft, die Kategorien rund um das Vergleichen, Bewerten und Ordnen auch von sozialpsychologischen Größen untersucht.

Existierende Bindestrich-Soziologien sind zitiert nach Wikipedia: Agrarsoziologie, Alterssoziologie, Angestelltensoziologie, Arbeitssoziologie, Architektursoziologie, Berufssoziologie, Betriebssoziologie, Bevölkerungssoziologie, Bildungssoziologie, Elitesoziologie, Entwicklungssoziologie, Ernährungssoziologie, Erziehungssoziologie, Ethnosoziologie, Familiensoziologie, Filmsoziologie, Finanzsoziologie, Freizeitsoziologie, Gefängnissoziologie, Gemeindesoziologie, Geschlechtersoziologie, Gewaltsoziologie, Gewerkschaftssoziologie, Historische Soziologie, Industriesoziologie, Internetsoziologie, Jugendsoziologie, Katastrophensoziologie, Körpersoziologie, Kommunikationssoziologie, Konfliktsoziologie, Konsumsoziologie, Kriminalsoziologie, Kultur der Elternschaft, Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie, Managementsoziologie, Maritime Soziologie, Markensoziologie, Marktsoziologie, Mediensoziologie, Medizinsoziologie, Migrationssoziologie, Militärsoziologie, Minoritätensoziologie, Musiksoziologie, Organisationssoziologie, Pädagogische Soziologie, Parteiensoziologie, Politische Soziologie, Polizeisoziologie, Professionssoziologie, Raumsoziologie, Rechtssoziologie, Religionssoziologie, Siedlungssoziologie, Sozialwissenschaftliche Suchtforschung, Soziologie der Behinderten, Soziologie der Kindheit, Soziologie des Lebenslaufs, Soziologie der Partnerschaft, Soziologie der Sexualität, Soziologie des Krieges, Sportsoziologie, Sprachsoziologie, Staatssoziologie, Stadtsoziologie, Techniksoziologie, Thanatosoziologie, Umweltsoziologie, Verkehrssoziologie, Verwaltungssoziologie, Wirtschaftssoziologie, Wissenschaftssoziologie, Wissenssoziologie sowie Zeitsoziologie.

Warum also nicht eine Astrologie Soziologie?

Astrologie ist ein Symbolsystem, das in der Lage ist, die Phänomene des Sozialen beschreiben zu können und aufgrund historischer Erfahrungen im Sinne von Zeitqualitäten vergleichen. Ähnlich wie Luhmanns Soziologische Systemtheorie geht sie von keinen feststehenden Annahmen aus, sondern beobachtet das Entstehen von sozialen und psychischen Systemen quasi live aus einer konstruktivistischen Brille. Die Planeten und Sternzeichen sind keine unveränderbaren Dinge, sondern beziehen ihren Sinn aus dem Gebrauch der jeweiligen Zeit und des jeweiligen Zeitgefühls des Astrologen. Astrologie trifft universelle Annahmen aufgrund der Prozesshaftigkeit der Deutung und der wechselseitigen Lernvorgänge, die im Laufe einer Beratung entstehen. Das offene Setting gibt der Astrologie die Flexibilität, schnell auf Veränderungen reagieren zu können, und sich den Randbereichen der Gesellschaft nicht zu verschließen. Dabei gibt es viele Entsprechungen der Grundkategorien zwischen Soziologie und Astrologie.

Die Grundeigenschaften der Sozialpsychologie Agency und Communion entsprechen der Einteilung in harte und weiche Planeten. Dreiheiten werden in der Psychologie oft konstruiert, um Entwicklungswege aufzuzeigen, die die Polaritäten überwinden. Um also z.B. von agentischen zu kommunalen Verhaltensweisen zu gelangen, kann man eine vermittelnde Dimension dazwischenschalten. Wir kennen in der Astrologie die Dreiheit aus Sonne, Mond und Erde stellvertretend für die bewussten, unbewussten und vorbewussten Anteile unserer Persönlichkeit. Sie entsprechen auch der Besetzung der kardinalen (Mond), fixen (Sonne) und veränderlichen Zeichen (Erde). Es gibt die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft, die wie gesehen den psychischen Funktionen der Willensenergie, des Fühlens, des Denkens und der Intuition entsprechen. Und wie sie sich auch in den vier Grundformen der Angst von Fritz Riemann abbilden.

Es erscheint dem ungeübten Betrachter manchmal etwas willkürlich, eine Anzahl von Zuordnungen zu betrachten, die verschiedene Kategorien miteinander vermischen und scheinbar Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn etwa der Pluto auf der Ebene der Elemente als mitfühlender, wässriger Planet beschrieben wird, von Fritz Riemann als angstbesetzter, schizoider Charakter und von anderen wieder mit Liz Greene als feurige und nach Macht strebende Energie, dann fragt man sich, ob diese Zuordnungen nicht beliebig sind. Doch Astrologie ist eine Erfahrungswissenschaft und jeder hat unterschiedliche Wahrnehmungen in Bezug auf andere Menschen. Wir bringen grundsätzlich unterschiedliche Facetten zum Ausdruck, je nachdem mit wem wir es zu tun hatten. Ein Kollege von mir hat in einer Astrologenrunde einmal so getan, als wäre er besonders sanftmütig und mitfühlend und wurde prompt für einen Krebs gehalten. Darauf hat er dann laut auf den Putz gehauen und wurde zu einem Löwen erklärt. So ging das eine Weile, bis er die Hälfte der Sternzeichen durchhatte. Auf den Wassermann kamen die anderen nicht, der eine Vorliebe für solche Spielerein hat. Das Beispiel zeigt, wie leicht wir in unseren Vorstellungen über Persönlichkeitseigenschaften zu täuschen sind und wie schwer es ist, die wahre Identität aus dieser Masse von Rollen herauszuschälen, die wir im Leben spielen sollen.

Die Zahlen 12 und 7 spielen eine große Rolle in diesen Kategorienbildung. Auch in den Soziwalwissenschaften tauchen oft entsprechende Größenordnungen auf. Das Sinusinstitut definiert etwa 10 verschiedene Schichten in der Bevölkerung. Erickson teilte das Leben in acht verschiedene Lebensphasen. In der Arbeit von Regierungen lassen sich ca. ein Dutzend verschiedene Verwaltungsbereiche finden. Unser Körper besteht ebenfalls aus gut einem Dutzend Organsystemen, die jeder für sich unabhängig funktionieren. Es gibt etwa ein Dutzend verschiedene Bereiche der Kultur, die man folgendermaßen den einzelnen Planeten zuordnen könnte:

Dem Mars etwa den Körperausdruck, Sport, Kriminalroman und Drama, der Venus das Malen und Basteln, die Erotik, den Tanz, die Belletristik und Fernsehserien, dem Merkur die Unterhaltungsbranche, Shows und Fantasieliteratur, dem Mond die Kinderbücher, Märchen, Volksbräuche, Kochbücher und formende Skulpturen, der Sonne die Talkshows, Biographien, Epen und das Theater, dem Chiron die Sachbücher und Dokumentationen sowie die klassische Musik und medizinische Werke, der Lilith die Erziehungsformate, Aufklärungsliteratur und Selbsthilferatgeber, dem Pluto die Happenings und Undergroundkultur, dem Jupiter die jeweils Moderne Kunst, Mode, Gesellschaftsromane und Sozialreporte, dem Saturn die Nachrichten, die Kunsthistorie, Verwaltung, Steuern und Arbeitsprozesse, dem Uranus das freie Unternehmertum, Start-Ups, die Comedy, das Varieté und Science Fiction und dem Neptun die Esoterik, Religion, Yoga, Meditation und Gemeinschaftsprojekte. Es wäre möglich, über die Astrologie eine bessere Standardisierung solcher Kategorien zu ermöglichen und verbraucherfreundlichere Strukturierungen verschiedener Portale und Suchfunktionen vorzunehmen.

Es ist interessant, dass die Zahl 12 in dem modernen Verständnis des Aufbaus unserer Welt eine große Rolle spielt, da die Quantentheorie davon ausgeht, dass es 2×3 Teilchen (Quarks) gibt, aus denen alle Materie zusammengebaut ist. Für das Funktionieren der Theorie müssen sie allerdings alle sechs noch einmal in Form ihres Antiteilchens existieren, so dass wir auf ein Set von 12 Quarks kommen. Das klingt jetzt erstmal vermessen, eine Analogie von den kleinsten Einheiten des Universums mit den Sternzeichen anzunehmen. Doch die 12 ist eine Art natürliche Größe von Ordnungssystemen, weil sie Teilmengen von 2,3,4 und 6 zulässt und damit alle relevanten Dimensionierungen von Ordnungsmustern abbildet.

Die antike Deutung der vier Elemente war eine Ahnung der Bedeutung dieser Kategorie in der Natur. Es gibt neben den 4 Dimensionen der Raum-Zeit auch 4 Symmetrien im Universum, 4 Erhaltungssätze, 4 Wechselwirkungen, 4 Spinzustände und einen Vierervektor der Teilchen. Auch Kepler und Newton waren bei der Findung ihrer Gravitationsgesetze von ‚heiligen‘ geometrischen Mustern geleitet. Sie waren nach unserem heutigen Verständnis mehr Mystiker als Physiker und hätten ohne die astrologische und kabbalistische Grundlagenforschung kaum zu ihren Ergebnissen gefunden.[1] Und auch in der Neuzeit sind kreative Naturforscher von mystischen Vorstellungen begleitet. Kekulé sah den Benzolring im Traum als zwei sich umwindende Schlangen im Sinne des Uroborus und Einstein war zutiefst von der göttlichen Harmonie überzeugt, die der nicht würfelnde Weltenschöpfer erschaffen hätte.

Die Zahl 7 hingegen spielt eine große Rolle in der Wahrnehmung und in der Art und Weise, wie das Gehirn Informationen verarbeitet. Es nimmt 7 Farben wahr, teilt die hörbaren Frequenzen in 7 Töne und kann sich 7 Dinge auf einmal im Kurzzeitspeicher ablegen.[2] Es ist ja nicht so, dass wir die Welt wahrnehmen wie sie ist, sondern wie sie unser Gehirn konstruiert. Basierend auf den Schemen und dem Zusammenspiel von vorbewussten Verstandeskategorien. Unser Körper operiert über die Schaltzentralen der sieben Drüsensysteme, der Hypophyse, der Zirbeldrüse, der Schilddrüse, dem Solar Plexus, der Bauchspeicheldrüse, den Nebennieren und den Geschlechtsorganen. Die in ihnen produzierten Hormone steuern das Zusammenspiel der 12 Körpersysteme des Muskelapparats (Mars), des Lungenkreislaufs (Merkur), des Magen-Darmsystems (Mond), des Herzkreislaufs (Löwe), des Darms (Jungfrau), des Urogenitalsystems (Skorpion), der Leber/Lymphe (Schütze), des Skeletts (Steinbock), der Nerven (Wassermann) und des Immunsystems (Fische) und entspricht selbst dem Prinzip der Waage.  In der chinesischen Medizin und im indischen Ayurveda werden astrologische Zusammenhänge auch heute noch in die Behandlung mit einbezogen und mit entsprechenden fördernden Qualitäten von Heilpflanzen, Gerüchen, Edelsteinen u.v.m. gearbeitet. Auch im Westen nimmt die sanftere Naturheilkunde einen immer größeren Raum in der Behandlung ein.

Es lag für die antiken Astrologen nahe, die fünf damals sichtbaren Planeten, sowie Sonne und Mond in eine Entsprechung zu sieben Zeitkategorien zu bringen und die Woche in 7 Tage zu teilen, so dass jeder Tag einem Planetengott entsprach. Die Babylonier, die die Astrologie von den Sumerern übernahmen und ihr System perfektionierten, ordneten diese sieben Planeten wiederum dem Tierkreis zu, der aus 12 Zeichen bestand. Das ist bis heute die Grundlage des astrologischen Systems, auch wenn die neu entdeckten Planeten nach und nach die doppelten Plätze der alten Planeten einnahmen. Weiterhin gibt es sieben Hauptaspekte (Konjunktion, Halbsextil, Sextil, Quadrat, Trigon, Quincunx und Opposition), sowie sieben geometrische Hauptdreiecke (Drachen, kleines Lerndreieck, großes Lerndreieck, großes Trigon, T-Quadrat, Yodfigur und Leistungsdreieck). Die Geometrisierung des 12er Kreises bringt auf diese Weise sieben gut zu unterscheidende Grundfiguren hervor, die am Himmel in ständig wechselnder Form Muster zeichnen.

Kosmologische Vorstellungen standen auch Pate bei der Geburt der Demokratie. Im antiken Griechenland standen sich die Kulturen von Athen und Sparta zunächst unversöhnlich gegenüber. Während Athen eine Seemacht war und seine Verbündeten in der Ägäis hatte, befand sich Spartas Herrschaftsbereich auf der Peloponnes. Im Wettstreit um die bessere Gesellschaftsform entwickelten sie unterschiedliche Ansätze der Demokratie. In Athen wurde den Sklaven Aufstiegsmöglichkeiten versprochen. In Sparta genossen auch Mädchen Schulbildung und Frauen konnten hohe Positionen besetzen. Sparta wie Athen hatten 12 Hauptgötter, über die die Strukturen der Gesellschaft geordnet waren und von denen neben dem männlichen Zeus Athene die höchstgestellte Göttin war und Wächterin über die Städte.

Die Spartaner legten auch eine Siebener-Ordnung über die menschliche Entwicklung. Diese Struktur bezog sich auf die Ausbildung und Erziehung von Kindheit, Jugend bis ins Erwachsenenalter. Die Agoge begann im Alter von sieben Jahren und war ein streng reguliertes System, das körperliche, militärische und moralische Erziehung umfasste (Merkur). Von 7-12 Jahren wurden die Jungen von ihren Familien getrennt und lebten in Herden unter der Aufsicht von älteren Jungen (Venus). Im Alter von 12-18 lernten die Jungen fortgeschrittene Kampftechniken, Nahkampf und Ausdauer und erhielten eine intellektuelle Ausbildung (Mars). Mit 18-20 Jahren wurden sie zu Eirenes und übernahmen eine Aufsichtsfunktion über die jüngeren Jungen, bevor sie zwischen 20 und 30 als vollwertige Soldaten in die spartanische Armee aufgenommen wurden (Jupiter). Erst ab dem Alter von 30 Jahren durften die Spartaner heiraten und eine Familie gründen (Saturn). Sie galten nun als vollwertige Bürger Spartas und konnten wählen und gewählt werden.

Astrologen waren in der Antike meist beim Staat angestellt, um den Herrschenden Informationen über die Abläufe in der Gesellschaft zukommen zu lassen.[3] Sie schrieben alle Ereignisse auf, derer sie habhaft werden konnten, und machten dazu Bemerkungen über himmlische Phänomene, wie etwa einen besonderen rötlichen Schein des Planeten Mars oder eine Konjunktion von ihm mit dem Planeten Venus oder einem Fixstern. Dazu kam das Auftreten von Erdbeben, Meteoriten, Tornados, Überschwemmungen, Schädlingsplagen, Vulkanausbrüche, Polarlichtern oder Gewitter als singuläre Phänomene, die aber ebenfalls einer bestimmten Periodik zu folgen schienen, auch wenn man keine wissenschaftlichen Grundlagen besaß, um die Hintergründe zu erhellen.

Zwischen 600 v.u.Z. bis ins Jahr 0 wurden auf diese Weise z.B. in Babylon zehntausende von Steintafeln beschrieben, von denen nur ein Bruchteil bis heute gesichtet und ausgewertet sind. Und davon selten in Bezug auf astrologische Dimensionen. Sie dienten den späteren römischen Astrologen als Grundlage für den Entwurf des umfangreichen Systems der klassischen Astrologie, aus der sich die moderne Astrologie entwickelte. Es ist davon auszugehen, dass auch in anderen Bereichen der Welt wie in China, Indien, Ägypten und Südamerika ähnliches geschah. Da es aber auf Papyrus, Palmblättern, Hölzern, Ton und anderen vergänglichen Materialien notiert wurde, ist davon nur noch wenig erhalten. Jeder Herrscher in Griechenland hatte vor einer großen Unternehmung Astrologen zu befragen, wie etwa das Orakel von Delphi, das eine Astrologieschule im Vorbild der Pythagoräer beherbergte. Über seinem Eingang stand: ‚Erkenne dich selbst‘. ‚Alles in Maßen‘. Und: ‚Du bist‘.

Eine große Rolle spielte die Beobachtung des Mondes, weil mit seinen Umläufen regelmäßige Überschwemmungen verbunden waren, der Zyklus von Ebbe und Flut und auch das Wachstum der Pflanzen. Mond- und Sonnenkalender mussten immer wieder in Einklang miteinander gebracht werden, um treffende Voraussagen zu gewinnen, nach denen sich die Bauern richten konnten. Auch dies war die Arbeit der Astrologen, die ständig den Himmel nach neuen Phänomenen absuchten und den Bau immer größerer Sternwarten und ausgefeiltere Astrolabien erforderten.[4] Aus der Steinzeit sind bereits Aufzeichnungen belegt, die astronomische Qualitäten mit der Menstruation der Frau (Empfängnisverhütung), dem Zug der Tiere und dem Wachstum von Pflanzen verbanden. Der Mensch jagte ja damals den Herden nach und verlegte seine Quartiere auch aufgrund des wechselnden Reichtums von Fischgründen. Er wanderte oft nachts, weil die Sterne ein zuverlässigerer Wegweiser als die Tagessonne waren und die Kenntnis des Sternenhimmels war auch für die frühen Seefahrer überlebenswichtig.

Der Astronom, der bis ins Mittelalter identisch mit dem Astrologen war, war also nie ein reiner Verwalter von Daten, sondern kreativer Pfadfinder in den unterschiedlichsten Disziplinen, sowie Hüter empfindlicher Informationen über teilweise delikate Angelegenheiten. Es fiel ihm dabei wohl schon früh die Entsprechung zu psychischen Prozessen im einzelnen Menschen auf. Wenn der Mars auf seine Position im Widder zurückkehrte, kam es vielleicht nicht nur zu einem erhöhten Auftreten von Bibern im Tal, sondern auch zu einem Aufruhr in der Provinz, bei der sich ein besonderer Krieger hervortat, der Mars im Horoskop in besonderer Stellung hatte. Solche Dinge hängen natürlicherweise miteinander zusammen und diese Verbindungen zu erkennen ist auch heute z.B. die Aufgabe der Geheimdienste, wenn sie ein Psychogramm über fremdländische Politiker und Militärs erstellen und daraufhin die Politik informieren.

Viele Astrologen des Mittelalters arbeiteten in diesen Funktionen wie etwa der legendäre John Dee im Dienste von Queen Elizabeth I, Berater von Walsingham, Cecil und Francis Bacon, (der möglicherweise der Autor von Shakespears Werken war) und der im Austausch mit vielen Astrologen vom Kontinent stand (die Kartographen Mercator und Gemini, die Mathematiker Gauricius, Cardano und Schöner, der Pädagogen Neander, der Astronom Frisius, die Mediziner Nostradamus, Agrippa, Trithemius, Paracelsus u.v.a.) Er entwarf zusammen mit dem Medium Edward Kelley die henochische Sprache, besaß die größte Bibliothek seiner Zeit und prägte den Begriff des British Empire.

Die Zyklen der Planeten korrespondieren mit solchen der Gesellschaft und der persönlichen Entwicklung. Uranus, der Prototypus des prometheischen Menschen, braucht für einen Umlauf 84 Jahre, was ziemlich exakt der durchschnittlichen Lebenserwartung eines gesund geborenen Menschen entspricht. Die zweijährige Umlaufzeit des Mars entspricht der durchschnittlichen Zeit von Ausbildungsberufen und Weiterbildungsmaßnahmen. Die zwölf Jahre von Jupiter entsprechen der Zeit, die wir in der Schule sind und der durchschnittlichen Verweildauer in einer bestimmten Berufssparte. Saturns dreißig Jahre teilen unser Leben in drei Abschnitte. Es ist logisch, dass die Wiederkehr der Planeten mit Stationen in unserem Leben korrespondiert, die auf einfache Weise aus dem Horoskop abgelesen werden kann.[5] Unser Körper besitzt auch eine Organuhr, die wechselseitig die Organsysteme aktiviert, Schlafrhythmen und Biorhythmen, die das Wohlbefinden beeinflussen.

Schon früh begann sich der Mensch zu fragen, inwieweit sich seelische, geistige und körperliche Merkmale gegenseitig beeinflussen. Das Ideal eines schönen Körpers beruhte auf der Erkenntnis, dass eine gesunde Lebensweise für den Erwerb von geistigen Fähigkeiten hilfreich ist.  Diese Verbindung von gesellschaftlichen und persönlichen Qualitäten ist durch den Dreiklang von Sonne, Mond und Erde angedeutet. Er befindet sich in allen alten Schriften in zentraler Stelle. Angefangen von der Bibel und ihrer Trinität von Vater, Sohn und heiligem Geist. In den vedischen Schriften entsteht die Welt aus einem Kampf von Shiva, Vishnu und Brahma, die wechselseitigen Siege davontragen. Sie verkörpern die Instanzen von Seele, Körper und Geist, die unerklärlich auf ähnliche Weise zusammenwirken und doch verschieden sind.

Im Tibetanischen Totenbuch, das sich auf das wesentlich ältere Ägyptische Totenbuch bezieht, ist die Rede von einem Bewusstsein nach dem Tod. Es führt den Verstorbenen durch die verschiedenen Stadien des Todes, bekannt als Bardos. Darin gibt es eine Konzeption von Dreiheiten, die in verschiedenen Kontexten verwendet werden. Die Drei Bardos (Zwischenzustände) sind erstens der Chikhai Bardo (Moment des Todes), in dem das klare Licht der absoluten Realität erfahren werden kann. Zweitens der Chonyid Bardo (Bardo der Wirklichkeit): Visionen, die als friedliche und zornige Gottheiten beschrieben werden. Und drittens der Sidpa Bardo (Wiedergeburt): Zustand, in dem das Bewusstsein Anzeichen der kommenden Wiedergeburt erfährt. Daneben gibt es noch drei Körper der Wahrheit, des Genusses und des Mitgefühls und drei edle Prinzipien der Entsagung, der Erleuchtung und die Leerheit. Das Tibetische Totenbuch dient als Leitfaden für den Verstorbenen und seine Angehörigen, um den Übergang durch die Bardos erfolgreich zu meistern und günstige Bedingungen für die Wiedergeburt oder die Befreiung zu schaffen.

Früher wurde das gesellschaftliche Leben in erster Linie über das Medium Religion organisiert. Es ist klar, dass die Aussagen der antiken Astrologie in diesem Zusammenhang gesehen werden müssen. Wenn wir darin Elemente von Aberglauben und Mystizismus erkennen, dann hat das nicht damit zu tun, dass Astrologie diesem Denken Vorschub geben würde. Im Gegenteil, es sind zu allen Zeiten kritische Aussagen von Astrologen gegenüber dem religiösen Dogma ihrer Zeit überliefert. Viele wurden zu Unrecht der Magie beschuldigt und hingerichtet und auch Personen wie Kopernikus, Kepler, John Dee, Galileo oder Cardano entgingen nur knapp der Hexenverfolgung. In der Antike sind insbesondere aus der Philosophie der Stoa Texte überliefert, die an Autoritätshörigkeit und falschem Glauben Kritik üben. Für sie war die Astrologie eine Art Naturforschung über eine weitgehend deterministische und vernünftige Welt.

Religion würde allerdings noch über 2000 Jahre mehr das Dogma der alleinigen Wahrheit für sich selbst beanspruchen. Erst die Aufklärung brachte den Bruch mit den kirchlichen Autoritäten und das Streben nach Selbsterkenntnis in einer gleichberechtigten Welt. Gleichzeitig war die Astrologie im 17. Jahrhundert auf dem Höhepunkt ihrer Popularität und wurde an Universitäten in Verbindung mit anderen Wissenschaften gelehrt. Freimaurer, die an das alte mithräische Bild einer Sternenreligion glauben und einer sinnstiftenden Urmutter, bereiteten die amerikanische Unabhängigkeitsbewegung und die Französische Revolution vor. Auch Immanuel Kant, der wie seine Zeitgenossen Goethe, Schiller, Lessing, Herder, Schelling, Hölderlin u.va. Mitglied in einer Loge war, hatte den gestirnten Himmel und das innere Gesetz in ihm selbst als Vorbild gesehen. Eine versteckte Anspielung auf die Astrologie? Denn zu seiner Zeit, als Uranus als Prinzip der Freiheit entdeckt wurde (1781), war die Astrologie die Vertreterin der Kosmologie, die die psychologischen Gesetze des Lebens vertrat.

In diesem Zusammenhang ist es interessant, einen Blick auf das Buch ‚Der Heilige Gral und seine Erben‘ zu werfen. Es erschien 1982 herausgegeben von Henry Lincoln, Michael Baighent und Richard Leigh, und handelt von einer Geheimgesellschaft, die angeblich jahrhundertelang weitgehend unbekannt das spirituelle Wissen der Antike gehütet hat. Die meisten der in dem Buch vertretenen Thesen über den Heiligen Gral, Merowinger, Tempelritter und den ‚wahren König Frankreichs‘ werden wohl zurecht von Historikern abgelehnt. Trotzdem sind einige der Personen und Abläufe Teil einer bisher ungeschriebenen Menschheitsgeschichte, die im Mittelalter tief von Mystik und Aberglaube erfüllt war. Dan Brown hat aus dieser Geschichte seinen Bestseller Sakrileg geschmiedet.

Vor der Aufklärung hatten Astrologen wie Ficino und Pico de la Mirandola mit ihren Diskussionen über die Vorherbestimmung und die Abhängigkeit des Menschen von göttlichen Gesetzen die Grundlagen des aufgeklärten Zeitgeists gelegt. Kepler hatte seine Planetengesetze aufgrund der Arbeit mit Analogien der heiligen Geometrie deshalb gewonnen, weil er umfangreiche astrologische Vorabreit geleistet hatte. „Auf seiner epochalen Gesetze über Planetenbewegungen war Kepler deduktiv gestoßen. Er hatte sie abgeleitet aus geometrischen, astrologischen bzw. musiktheoretischen Überlegungen und anschließend mit Brahes Beobachtungsdaten empirisch überprüft. Wie Kircher war er überzeugt, dass man den Ariadnefaden der Analogie zielsicher durch das Labyrinth der Naturgeheimnisse finde. Er ging grundsätzlich davon aus, dass das Sonnensystem nach ideellen, bzw. göttlichen Kriterien geordnet sei und hatte bei seiner Suche nach den ‚rechten Proportionen‘ sichtlich Erfolg: Die Wege der Himmelskörper verliefen regelhaft (..) nach einem Plan.“[6] Ähnliches gilt für Newton, der tief in die Mystik und Kabbalah seiner Zeit eingedrungen war und die  Qualitäten von Zeit und Zahl auf einer symbolischen Ebene zu verstehen  versucht hatte, um mit ihnen die archetypischen Formen des Kosmos ausfindig zu machen.

Als Vorbereiter der französischen Revolution wies Kant den Menschen, die es hören wollten, einen philosophischen Weg aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit durch Aufklärung und Vernunft, was damals gefährlich war, denn die Kirche beanspruchte die Deutungshoheit über den menschlichen Willen.[7] Doch mit seinem Neptun und Mondknoten im Stier im 1. Haus bewies Kant auch ein Gespür für die Schwingungen des Kommenden. Als Stiersonne trat er unermüdlich und standfest für die Einsicht der Freiheit und gegen Scheinmoral von pseudoreligiösen Ritualen ein. Diesem Freiheitsgedanken folgt auch die Psychologische Astrologie heute, wenn sie das Horoskop als ein Abbild der Potentiale erkennt, die wir im Leben entfalten können.

Doch war es für die Menschen zu der damaligen Zeit natürlich auch bedrohlich, dass die Welt keine feststehende Wahrheit beinhaltet, sondern von uns nur unvollkommen durch die Vorgaben der Sinnesorgane erfasst werden könnte. Mit Kant endete spätestens die Vorstellung einer göttlichen Ordnung und er ebnete der Auffassung den Weg, dass unsere subjektive Wahrnehmung ein Problem für die objektive Erfassung der Welt darstellen kann und dass Wissenschaft möglichst allen Anleihen an spiritistische, mythologische und parapsychologische Phänomene aus dem Weg gehen sollte. Seine ‚Kritik der reinen Vernunft‘ erschien ‚zufällig‘ 1781, demselben Jahr in dem Uranus entdeckt wurde und der noch nicht entdeckte Kleinplanet Pluto im Zeichen Wassermann stand.

Schon 250 Jahre zuvor ebenfalls mit Pluto in Wassermann hatte Nikolaus Kopernikus bewiesen, dass die Erde nicht im Zentrum der Welt steht, sondern nur ein unbedeutender Planet von vielen im Sonnensystem ist. Damals war die Welt auch durch die Religionskriege der Reformation tatsächlich kurz erschüttert worden. Wenn die Erde und mit ihr der Mensch nicht den Mittelpunkt des Universums bilden würde, dann wäre es auch möglicherweise unendlich und berechenbar. Es gäbe keine absolute Wahrheit mehr und den Lehren der Kirche würde der Boden entzogen. Tatsächlich lehnte Luther auch die Deutung von Kopernikus ab. [8] Heute steht Pluto wieder in Wassermann und begleitet symbolisch den Paradigmenwechsel in das kommende Zeitalter der KI. Wieder scheint es uns den Boden unter den Füßen wegzuziehen und die Frage aufgeworfen, was vom Menschen übrigbleibt, wenn er nicht mehr im Mittelpunkt der Welt steht und durch eine Maschine ersetzbar ist.

Im 18. Jahrhundert war die Wissenschaft aber noch fest in der Hand der Religion. Noch war die Einheit zwischen Geist, Seele und Körper nicht aufgehoben. Descartes hatte zwar postuliert, dass das Denken allein der Maßstab des Bewusstseins sein könne, doch hatte diese Wiedereinführung dualistischer (oder auch gnostischer) Anschauungen wenig Auswirkungen auf die frühen Wissenschaften. Denn die Naturwissenschaften brauchen überhaupt keine derartigen Unterscheidungen, da sie keinen Geist und kein Bewusstsein untersuchten und die Sozialwissenschaften begannen sich mit Dilthey, Comte und St. Simon mit dem Verstehen und Beobachten sozialer Prozesse unabhängig von seelischen Prozessen zu beschäftigen. Heute ist es mithilfe von technischen Methoden vielleicht wieder interessant, dem Phänomen des Bewusstseins aus Gehirnphysiologischer Sicht auf den Grund zu gehen. Aus spiritueller Sicht ist keine Auseinandersetzung mit dem Thema Bewusstsein denkbar, das keine seelischen oder psychischen Qualitäten mit einbezieht und eine Einheit zwischen Körper, Seele und Geist aus Gesundheitsgründen auch ohne religiösen Ballast anstrebt.[9] Ob das jemals nach objektiven wissenschaftlichen Kriterien geschehen kann, weiß kein Mensch zu beantworten und muss deshalb auch kein Astrologe beantworten können.

Die Zuordnung der Sonne zu der Instanz der autoritären, bewussten Qualitäten und die des Mondes zu den unbewussten Antrieben des Körpers, zieht sich durch die antike Literatur. Dazwischen muss der Mensch seine irdischen, realen Anteile entwickeln. Es ist dieselbe Figur, die Freud später in seiner zweiten Topik verwenden wird und dem Über-Ich (Sonne) als moralische Instanz die blinden Triebe des Es (Mond) gegenüberstellen wird. Er postulierte, dass das ICH aus der Bewältigung der sich daraus ergebenden Spannung einen Realitätssinn entwickelt, das ihn früher oder später zu einer eigenen Gewissenshaltung finden lässt, die den persönlichen Antrieben und Wertvorstellungen gerecht wird.

Die Psychoanalyse ist ja eigentlich weniger eine Theorie der Psychologie, als vielmehr der Soziologie, was vielleicht wenigen Menschen und Astrologen bewusst ist. Die Psychologie als Wissenschaft vermeidet soweit es geht, Ausflüge in das Land der Symbole und Analogien und versucht, anhand von umfangreichen Datenmengen Validierungen vorzunehmen, die einem klinischen Standard genügen. Ihr Metier ist ja auch der erkrankte Mensch und ihr Fachbereich die Medizin, die sich einer so exakten Sprache wie möglich bedienen will, um die Veränderungen des Bewusstseins und seine verführenden Heuristiken und falschen Urteilsmuster (Bias) zu erfassen.

Astrologie greift Anliegen aus der Psychologie und Medizin auf, ist aber keine therapeutische Methode. Ein mittelalterlicher Arzt hatte Astrologie zu studieren, weil diese alles umfasste, was mit psychischen Erscheinungen und Ordnungen der Gesellschaft zu tun hatte. Ein Astrologe war aber umgekehrt selten ein Arzt. Seine Kernaufgabe war und blieb die Beschreibung sozialer Umstände und die Bewusstwerdung über die Bedeutung gesellschaftlicher Entwicklungen und der Zeitqualitäten, die auf den Werdegang des Menschen in seiner sozialen Umgebung einwirken. Auch heute spielte die Astromedizin nur eine untergeordnete Rolle. Astrologische Beratungen beziehen sich vor allem auf Entwicklungspotentiale und allgemeine Erfassung der Lebenssituation und regen eine eigene Beschäftigung mit den Zyklen und Erscheinungen des Himmels an.

Dieses Setting könnte man versuchen, soziologisch zu beschreiben. Doch die Soziologie ist ein schwieriges Fach, in dem viel gelesen werden muss und mit dem es wenig Lorbeeren zu ernten gibt. Wenn man damit anfangen möchte, empfehle ich ein Buch, das jedes Erstsemester zu lesen hat: Die ‚Soziale Konstruktion der Wirklichkeit‘ von Berger und Luckmann. Sie fassen die Erkenntnisse von Emile Durkheim, Georg Simmel, Max Weber George Herbert Mead u.a. zusammen und bringen sie in einer Art erster sozial-systemische Theorie in Verbindung mit dem Konstruktivismus von Alfred Schütz. Auch Luhmann beruft sich in weiten Teilen auf Schütz ohne diesen zu nennen, so wie er es mit den wenigsten Autoren getan hat.

Mithilfe astrologischer Symbolik lassen sich wie gesagt Kategorien und Prototypen gesellschaftlicher Strukturen nachbauen, wie sie vor allem für die soziologischen Theorien mittlerer Reichweite wichtig sind (Grounded Theory) und eigenständige Forschungsfragen formulieren. Das Horoskop ist eine praktische Hilfe bei der Entwicklung von Befragungstechniken, der Arbeit mit Biografien, der systemischen Aufstellung, der Untersuchung von Generationsfragen, der Validierung von Persönlichkeitstests, der Verbesserung von Zeitmanagement, Begleitung von schwierigen Lebensphasen u.v.m.

Das Wichtigste aber ist die Haltung selbst, mit der man an eine sozialwissenschaftlich orientierte Astrologie herangeht. Ich greife mal sieben Erkenntnisse heraus, die im Laufe der Soziologiegeschichte eine große Rolle gespielt haben und deren Paradigmen mir auch für eine moderne Astrologie unumgänglich erscheinen.  Erstens die Erkenntnis von Wilhelm Dilthey, dass es in den Sozialwissenschaften weniger um Erklären als um Verstehen und Verständnis geht. Wir können menschliches Verhalten nicht beweisen, aber wir können versuchen, es in seiner Vielfalt von möglichst vielen Seiten zu beschreiben und auch innere Wahrnehmungen nicht ignorieren.

Persönlichkeit, Bindung und Rollenspiele sind immer das Resultat von idealisierten Vorstellungen als Typen, die es so in der sozialen Wirklichkeit nie gibt. Als Zweites ist deshalb das Konzept der Normaltypen von Ferdinand Tönnies erwähnenswert. Wir können die Wirklichkeit nicht ohne Begriffe aus dem phänomenalen Bereich der idealisierten Objekte begreifen, die axiomatisch und deduktiv gefasst werden. Das heißt abgeleitet aus Idealfiguren wie dem Homo Ökonomicus, dem Fahranfänger, dem Einwanderer, dem Querdenker, dem Nerd, dem Uranier usw., die als existent angenommen werden müssen, um von ihnen auf individuelle Besonderheiten schließen zu können.

Drittens ist das Postulat der Werturteilsfreiheit von Max Weber wichtig, nach dem der Sozialforscher seine eigenen Einstellungen hintenanstellen und Untersuchungen frei von ideologischen Zwängen betreiben sollte. Bzw. sich bewusst seiner Abhängigkeiten zu sein und offen für Kritik an dem eigenen Vorgehen. Heute arbeitet in den Sozialwissenschaften niemand mehr alleine, sondern ist Teil meist global vernetzter Arbeitsgemeinschaften, die sich gegenseitig kontrollieren. In der Astrologie ist es nicht ganz leicht, die eigenen Paradigmen zu hinterfragen, weil diese mitunter wechseln. Jeder wird das an sich schon einmal bemerkt haben, dass man bestimmte Sternzeichen auf- oder abwertet je nachdem mit wem man zu tun hat, dass man manche Planeten zu viel oder zu wenig berücksichtigt oder dass man stur an seinen Arbeitsmethoden festhält, obwohl das Fach sich weiterentwickelt hat. Es fehlt noch ein wenig an einheitlichen Standards, Möglichkeiten der Supervision und kritischem Austausch mit Kollegen.

Als viertes steht die Erkenntnis von Georg Simmel, dass so etwas wie Gesellschaft, (und die Kategorien darüber), gar nicht existiert, sondern aus einem wechselseitigen Zusammenspiel von einzelnen Teilen und Teilsystemen besteht. Subjekte werden zu Objekten und umgekehrt, und nur die Perspektive entscheidet manchmal über die Akzeptanz sozialer Ausgrenzungsphänomene und Beobachtung von Devianz (Abweichungen). Das ist für Astrologen dann ein Problem, wenn sie nur Menschen aus bestimmten Kreisen beraten und deren Verhaltens- und Urteilsweisen annehmen. Der Vorteil der Astrologie ist allerdings die Vielfalt der Berufsfelder und Bildungsschichten, die sich in ihr abbildet. Sie behandelt ein breites Spektrum von Themen und kann von sich behaupten, nahe an den Belangen der Menschen zu sein. Die Frage nach der Determination und Willensfreiheit ist in den Sozialwissenschaften immer ein Thema, wobei zunehmend von einer Zirkularität von Systemen ausgegangen wird, in der jeder einzelne Handlungsimpuls neue Voraussetzungen schafft.

Fünftens sind gesellschaftliche Institutionen mit Berger Luckmann Äquivalente psychischer Konstitutionen und umgekehrt. Institutionen sind Strukturen, die Funktionen der Gesellschaft anhand von Typologisierungen auslagern und anhand von Rollenspielen symbolische Repräsentationen einüben. Wenn wir zurück nach Babylon gehen, finden wir dort schon den Gott Marduk, der als Abbild des Planeten Saturn der Verwaltung voransteht. Und als individueller Typus gerne als engstirnig und distanziert beschrieben wird. „Institutionalisierung findet statt, sobald habitualisierte Handlungen durch Typen von Handelnden reziprok typisiert werden. Jede Typisierung, die auf diese Weise vorgenommen wird, ist eine Institution.“ Durch die Ausdifferenzierung von Rollenmustern werden Positionen ersetzbar und auswechselbar und erhalten die Komplexität der Institution im Wandel der Anforderungen.

Und damit sind wir schon bei der sechsten Entsprechung astrologischer und sozialwissenschaftlicher Paradigmen. Der Mensch musste im Laufe der Zivilisation immer mehr Symbole und Ausdrucksformen beherrschen und es war eine der Hauptaufgaben der mittelalterlichen Astrologie, als es noch keine Sozialwissenschaften gab, die Kompliziertheit der unterschiedlichen Ritualformen zu reduzieren und verallgemeinernde Rollenmuster festzulegen, die kulturübergreifende Bedeutung hatten. Arnold Gehlen sah in den gesellschaftlichen Institutionen eine Entlastung für den modernen Menschen. Er war nur noch für einen Teilbereich verantwortlich und konnte sich auf die Dinge beschränken, in denen er gewisse Fähigkeiten mitbrachte. Niklas Luhmann übernahm dieses Konzept in der Formel der ‚Reduzierung der Komplexität‘, die die zunehmende Ausdifferenzierung der Gesellschaft mit sich brachte.

Und siebtens haben wir es mit Michel Foucault in der Wissenschaft mit Diskursen zu tun, die auf Machtverhältnissen beruhen, die bestimmen, über was geredet werden kann und was nicht. Die Wirklichkeit derer, die vermeintlich nach objektiven Fakten streben, wird wesentlich von denen bestimmt, die sowieso schon eine Interpretationshoheit besitzen. Das kennt jeder, der schon einmal auf einem Kongress des Deutschen Astrologenverbandes war und mitbekommen hat, wie klein der Ausschnitt des Personenkreises und der Schulen ist, der den Diskurs dort bestimmt. Die Astrologie macht also keine Ausnahme mit dem Prinzip der Selektion, das jede Wissenschaft begleitet.

Deshalb müssen entstehende Dogmen auch in unserem Fach immer wieder in offenen Diskussionen hinterfragt werden können und eingeschliffene Sprachbilder dekonstruiert, um für die Außenwelt, die in diesem Fall alle nicht organisierte Astrologie ist, anschlussfähig zu halten. Man wird auch hier leicht fachblind, wenn man ausklammert, wieviel Selfmade Astrologen es gibt, die nirgendwo organisiert sind und deren Stimme wenig gehört wird. Umso wichtiger ist es, Räume zu schaffen, in denen die ‚Laienastrologie‘ in Austausch mit organisierten Verbänden gehen kann. Wenn man denn einem Objektivitätsanspruch genügen will. Den prüft allerdings bisher kein unabhängiges Gremium anderer Wissenschaften und so ist der Anreiz auf Austausch zwischen den einzelnen Schulen recht gering bisher.

Die ‘Wahrheit’ der Sozialwissenschaft beruht auf dem ‘Re-Konstruieren von Konstruktionen’ (Schütz), ‘Beobachten der Beobachtungen’ (Luhmann) und der ‘Selbstkonstituierung der Habitus-Träger’ (Bourdieu) als Grundoperationen von Systemen. Soziale Kausalität ist immer eine rekursive Multikausalität, es gibt nicht ‘die eine Ursache’ für ein Beziehungsgeschehen. Beobachtungen und Testmethoden sind größtenteils reaktiv, d.h. die Beobachtung beeinflusst die Theorie und verändert sie. Die Art der Fragestellung wirkt auf das Ergebnis ein, da Menschen dazu neigen, unbequeme ‘Wahrheiten’ zu verschweigen oder umzudeuten. Gemessene Evidenzen in Soziologie und Astrologie sind also nie Hinweise, dass etwas ‘bewiesen’ ist, sondern im Gegenteil, dass etwas einer genaueren Untersuchung bedarf, weil es zu einer Stereotypenbildung gekommen ist.

Wo Menschen sich auf gleiche Weise verhalten, sind sie wahrscheinlich manipuliert worden. Gerade wenn Häufungen bestimmter Merkmale auftreten ist dies ein Hinweis auf fehlende Individualität und Handlungsfreiheit, die den ‘gesunden’ Menschen ausmacht. Um etwas zu ‘messen’, brauche ich Vergleichsmaßstäbe und Kategorien. Sobald ich aber Menschen in Kategorien einordne, besteht die Gefahr der Abwertung, Stigmatisierung und Etikettierung, die soziale Kontrolle verstärkt und Individuation behindert. Das heißt, dass alles, was wir als Evidenz und Determiniertheit erleben, schon Teil eines konsensorientierten Diskurses ist. Was wir über uns selbst wissen, haben wir innerhalb von Kontexten erfahren, die eine gewisse normative Entwicklung vorgaben. Die Sterne zeigen uns durch ihre aktuellen Transite die Themen, über die wir mehr von uns erfahren können; sie verbinden uns mit den Themen des Zeitgeists und der allgemeinen Ausrichtung.

Es gibt aber keine messbaren ‘Charaktereigenschaften’, sondern nur interaktionelle Verhaltensweisen, die in der einen Zeit besser und in der anderen schlechter passen, bzw. zu einer Rolle, deren Werte gerade gesellschaftlich erwünscht sind oder nicht und die wir mit Sinn ausfüllen können oder nicht. Unser Horoskop zeigt die aktuelle Verbindung zu Mustern der Vergangenheit – aus ihm erspüren wir die ‘Gegenwart der Zukunft’. Die astrologischen Versionen von gängigen soziologischen Modellen und Rollensystemen helfen mittels des Horoskops, menschliches Verhalten erklärbar zu machen. Die Planeten entsprechen den Rollen, die wir spielen, und die sich in der Astrologie durch die zeitlichen Bezüge der Planeten zu menschlichen Entwicklungsprozessen darstellbar machen lassen. Sie selbst sind nur tote Körper im Weltraum.

Es war schon das Postulat von Karl Marx, dass unsere psychische Verfasstheit ein wesentliches Resultat der gesellschaftlichen Verhältnisse ist. Er kehrte ja bekanntlich die Theorie Hegels des Weltgeists um mit der Aussage, dass das Bewusstsein vom Sein käme und nicht umgekehrt. Seitdem wird in den Sozialwissenschaften davon ausgegangen, dass Gesellschaft wie eine Instanz des Über-Ichs für das Individuum funktioniert und sich in der Auseinandersetzung jedes Einzelnen mit seinen persönlichen Wünschen und Trieben herausbildet. Der Freudomarxismus ist die am weitesten rezipierte Sozialtheorie des 20. Jahrhunderts, aus der sich die Denksysteme der 68er Generation speisen. Mit Fromm, Marcuse, Adorno, Habermas, dem französischen Poststrukturalismus, Lacan und vielen anderen wird ein Gegenentwurf zu der autoritär-bürgerlichen Gesellschaft entworfen. Der kalte Krieg ist letztendlich ein Resultat des Versuchs, diese Theorie auf zwei grundlegend verschieden Weisen zu interpretieren. Denn im Osten entwickelte sich eine ganz andere Lesart des Freudomarxismus von Luria, Wygotksi, Zalkind, Lucacs u.v.m., der sich mit den frühen anarchischen Vorstellungen von Kropotkin, Proudhon, Fourier, Tucker und Bakunin vermischten.

Zur selben Zeit erlebt auch die Wissenschaftstheorie einen Paradigmenwechsel. Was durch Quantentheorie und Spieltheorie schon angedeutet wurde, wird nun zur Gewissheit. Auch die ‚harten‘ Wissenschaften beruhen auf Vorananahmen, die von der Struktur der Gesellschaft und der Verfasstheit der menschlichen Psyche geprägt sind. Welche Theorie sich in der Praxis durchsetzt, hängt auch ganz wesentlich von dem Status seines Erfinders ab und welche Technologien verwirklicht werden von dem Verhalten der Verbraucher. Paul Feyerabend hat in seinem Werk ‚Wider den Methodenzwang‘ im Jahr 1975 klar gemacht, dass es keine allgemeingültigen methodischen Regeln für wissenschaftliche Untersuchungen gibt, sondern vielmehr eine oft irrationale Verklärung von gewohnter Praxis.[10] Auch Michel Foucault kritisiert in derselben Zeit die Einseitigkeit vieler wissenschaftlichen Diskurse, die sich auf Macht und Seilschaften stützen. Von Kuhn stammt die These, dass wesentliche Entdeckungen eher zufällig und außerhalb des offiziellen Wissenschaftsbetriebes gemacht werden, was zu unvorhersehbaren Paradigmenwechseln führen kann, nach denen das alte Wissen regelmäßig komplett in Frage gestellt werden muss.

Der Erwerb von Wissen ist ein zirkulärer Vorgang, an dem Menschen von ihren inneren Vorstellungen und Bildern geleitet werden. Durch Induktion und Deduktion müssen immer neue Fakten mit einbezogen und Theorien ständig verbessert werden. Selbst die Physik kann den Anschein eines objektiven Wissens am Ende nicht aufrechterhalten, da ihre Theorien in den größten und den kleinsten Maßstäben nicht funktionieren. Auf der Ebene der Elementarteilchen wird mit Wahrscheinlichkeiten gerechnet, deren Ergebnisse von dem Versuchsaufbau abhängig zu sein scheinen. Auf der Ebene der Galaxien fehlt in den heutigen Berechnungen die Grundlage für über 90% der Masse des Universums, was nur durch die Annahme zweier mysteriöser Kräfte umgangen werden kann. Die Dunkle Energie soll das beschleunigte Auseinanderdriften der Galaxien begründen und die Dunkle Materie den Zusammenhalt der Galaxien, die sich nach den gängigen Formeln eigentlich auflösen müssten. Auch über Schwarze Löcher wissen die Forscher wenig und die markanten Bezeichnungen wie ‚roter Riesen‘, ‚weißer Zwerge‘, Big Bang, Big Crunch und Big Freeze lassen darauf schließen, dass diese Dinge eher der Phantasie der Untersucher entsprechen als der Wirklichkeit.

2018 wurde ein ‚Foto‘ des Schwarzen Lochs gemacht, das sich im supergalaktischen Zentrum befindet. Dieses Foto wurde durch Künstliche Intelligenz erzeugt, die Material von verschiedenen Observatorien zusammenfügte. Ein Mensch kann unmöglich mehr allein solche Berechnungen anstellen. Und das wirft die Frage auf, ob auch KI nur aufgrund unvollkommener Modelle agieren kann, die in einem bestimmten Interesse verfolgt werden und andere ausschließt, die der Wahrheit vielleicht näherkommen. Wenn man das weiterdenkt stellt sich die Frage, ob der Mensch überhaupt noch beurteilen kann, welche der von der KI entworfenen Parallelwelten realer sein wird, als die andere. Umso wichtiger wird es sein, wieder auf die Kernbedürfnisse zurückzukommen und sich des historischen Wissens auch um von der Astrologie inspirierter Erkenntnisprozesse nicht zu verschießen.

Der Astrologe jedenfalls kennt aus seiner Praxis heraus gut das Problem, das aus dem Wechseln induktiver und deduktiver Schlüsse entsteht. Je mehr man sich ins Detail verliert, desto weniger aussagekräftig wird das Ergebnis in Bezug auf das Ganze. Und je allgemeiner die Thesen sind, von denen man ausgeht, desto mehr neigt man zu Wiederholungen von gewohnten Klischees, die viele brauchbare Einzelheiten aus dem Fokus lassen. Die Lösung besteht darin, sich offen für neue Methoden zu zeigen und gleichzeitig ein möglichst komplexes eigenes Mindset zu haben, auf dass man sicher zurückgreifen kann. 

Die meisten Astrologen verkennen, dass Korrelationen keine Kausalitäten sind. Auch wenn sie hundertmal einen Mars am Aszendenten eines Sportlers gesehen haben, dann bedeutet das nicht, dass dort ein Zusammenhang besteht. Es kann immer auch ein dritter und vierter Faktor mit im Spiel sein, so wie es auch keine Kausalität zwischen der Anzahl der Störche und der Geburtenrate gibt, nur weil zufällig in der Babyboomerzeit mehr Störche auf stillgelegten Schornsteinen nisteten. Keine Untersuchung über Astrologie hat jemals einen stichfesten Zusammenhang hervorgebracht, wie Nias und Eysenck in ihrer Untersuchung der größten statistisch angelegten Versuchsreihen der Astrologie (Bühler, Sachs, Gauquelin…) klargemacht haben.[11] Und das ist auch gar nicht notwendig. Denn für den Einzelnen können fantasievolle und brauchbare Hypothesen bei der Deutung seines Horoskopes, selbst wenn sie nicht zu 100% passend sind, hilfreicher sein, als ein absolut belegter Zusammenhang, der für mich völlig uninteressant ist. Wie soll auch der Mensch jemals abschließend zu 100% erklärbar sein? Dann wäre er ja eine Maschine.

Messen   Deuten                        Hypothese  Kontext     
BeobachtenAnalogieKausalitätRahmen
SteinwurfKurveParabelGravitation
PlanetenlaufEiernEllipseSonnensystem
DatenHermeneutikTheorieWissenschaft
PlanetenArchetypenAnalogieTierkreis

Dieser Ausflug in die Geschichte der Sozialwissenschaften soll verdeutlichen, dass es für die Astrologie folgerichtig war, sich diesem Paradigmenwechsel der 68er anzuschließen und auf den Zug der Sit-ins, Selbstbefreiung, Kritik an Normen, sexuelle Revolution usw. aufzuspringen und sich neu zu erfinden, wie sie es schon etliche Male in der Geschichte getan hatte. Die bekanntesten Astrologen der 70er und 80er Jahre sind allesamt aus dem Geist der Gegenbewegung und der psychologischen Astrologie inspiriert. Liz Green, Melanie Reinhart und Deborah Houlding in England, Alan Leo, Steven Arroyo, Howard Sasportas, Robert Hand, Martin Schulmann und Linda Goodman in Amerika, Claude Weiss, Alfred Fankhauser, Akron, Bruno Huber und Verena Bachmann in der Schweiz, André Barbault und Joelle de Gravelaine in Frankreich, Sandor Belszak, Peter Fraiss und Zoe Wassilko-Serecki aus Österreich und Bernadette Brady aus Australien.[12]

Um nur ein paar zu nennen. Aus Russland und Westeuropa kommen brillante klientenzentriert und humanistisch arbeitende Astrologen, die teils der staatlichen Verfolgung ausgesetzt waren und deren Namen weitgehend mangels vernetzter Wissenschaft und Publikationsmöglichkeiten unbekannt geblieben sind. Zunehmend wurden systemische Elemente in die Beratungsarbeit integriert, regelmäßige Supervision zum Standard erhoben und die Bewusstseinsentwicklung in den Vordergrund gestellt. Daneben gab es natürlich auch viele andere Methoden wie die Kosmobiologie und Mundanastrologie, sowie Forschungen zur klassischen Astrologie die weiter gepflegt wurden, und deren Daten im Kanon der führenden Astrologieschulen aufgenommen und ständig aktualisiert werden.

Vorläufer dieser aufklärerischen Astrologie waren vor allem C. G. Jung, Dane Rudhyar, und Herbert Freiherr von Klöckler, dessen Bücher nach dem Krieg sehr populär waren und der die psychologische Astrologie mit der Ablehnung deterministischer Weltbilder vorwegnahm. Er war der Lehrer von Fritz Riemann, der mit den ‚Vier Grundformen der Angst‘ einen Bestseller geschrieben hat und dem wir später noch einmal begegnen werden. Die Astrologie wandelte sich von dem Spiel mit düsteren Prophezeiungen zu einer Erfahrungswissenschaft. Der Amerikaner Dane Rudhyar kam aus der Theosophie und war nach einer schweren Krankheit in seiner Jugend Künstler geworden. Er beschäftigte sich ebenso wie C.G. Jung ausführlich mit der Psychoanalyse und war der Lehrer von Stanislav Grof, Richard Tarnas u.v.a. in dem legendären Therapiezentrum Esalen in Kalifornien. Er sah in den Planeten keine kausal wirkenden Körper, sondern Vorbilder für das Erkennen von Synchronizitätsprinzipien und lebensverändernden Situationen.

Auch C.G. Jung ging durch eine lange Phase der Veränderungen und Depression im Leben, in dem er sich durch die Mythologie durcharbeitete und einen persönlichen Erkenntnisweg beschritt. Er schrieb zusammen mit verschiedenen Autoren Artikel und Bücher, wie Richard Wilhelm, den Übersetzer und Interpreten des I-Ging, Karl Kerenyi, einem der umfassend gebildetsten Kenner antiker Mythologie und Wolfgang Pauli, dem Mitbegründer der Quantentheorie. Werke, die in viele Sprachen der Welt übersetzt und breit rezipiert wurden. Jung war auch Astrologe und sagte einmal, dass er seine Thesen in einem astrologischen Sinne hätte niederlegen können, wenn das nicht so unpopulär in seiner Zeit gewesen wäre. Klar, die Psychoanalyse entwickelte in seiner Zeit schnell Kultstatus und ersetzte die langatmige, von der Freimaurerei durchdrungene und geschichtsvergessen wirkende Astrologie seiner Zeit.

Die Arbeit mit dem Klienten verlangt, sich auf eine Ebene mit seinen Problemen zu begeben. Im systemischen Sinne sind wir Teil eines sozialen Feldes, das uns alle Informationen zur Verfügung stellt, um aus einer eigenen Position heraus Veränderungen zu bewirken. Bei Aufstellungen wird deutlich, dass uns nahestehende Personen Träger von Botschaften sind, die wir in unser Bewusstsein holen können, indem wir uns das Ganze aus einer höheren Perspektive anschauen und erkennen, dass es keine absolute Wahrheit gibt, sondern nur Wahrnehmungen des Einzelnen, die wiederum Teile unseres eigenen Systems sind. Heilung kann geschehen, wenn wir von unseren blinden Impulsen ablassen und uns mit den Strukturen einer niemals perfekten Welt versöhnen, die wir sowieso nicht verändern können. So finden wir mit steigendem Wissen über unsere Herkunft und psychische Abgründe unseren Platz und die persönliche Form, mit der wir der Welt im Außen (Sonne) und den inneren Zwiespälten (Mond) begegnen.

Dem Astrologen stehen bei dieser Arbeit mit dem Unterbewussten Materialien aus tausenden Jahren von Aufzeichnungen und Methoden zur Verfügung. Er kann die Traumdeutung durchführen, die Freud nur stiefmütterlich streifte. Er kann die Verbindung zu den kollektiven Mythen ziehen, weil er sie durch die Arbeit mit den Planeten persönlich kennengelernt hat. Er kennt die Abwehrmechanismen, mit denen ein Mensch Informationen aus dem Unterbewusstsein blockiert, weil er die entsprechenden dahinterstehenden Kräfte in Tausenden von Horoskopen aufgespürt hat. Früher kamen die besten Astrologen nicht aus dem akademischen Milieu, und hatten Lebenspraxis in unterschiedlichen Berufszweigen gesammelt, bevor sie Klienten berieten. Sie haben sich einen unverstellten Blick auf die Welt bewahrt und sich nicht früh in Denkschablonen pressen lassen. Heute ist eine universitäre Ausbildung Standard und eine frühe Formulierung der Berufsziele. Deshalb wäre es so wichtig, dass Astrologie als universitäres Fach in Zusammenarbeit mit den zahlreichen noch existierenden fundierten Ausbildungsschulen anerkannt würde.

Zwischen verkommener Religion, abgehobener Politik und materialistischer Wissenschaft ist der zivilisierte Mensch heute eingeklemmt in ein hierarchisches System, das kaum Freiheitsgrade zur persönlichen Entfaltung lassen. Jede im Sinne des Herrschaftswissens nicht ausreichend belegte Aussage ist verdächtig, Verschwörungstheorien zu befördern und antistaatliche Agenden zu verfolgen. Während der Coronakrise etwa wurden zahlreiche Seiten von Heilpraktikern wegen Verstößen gegen ein überholtes Gesundheitsgesetz geschlossen. So blieben wertvolle Informationen für all jene verborgen, die sich aus welchen Gründen auch immer keine Masken tragen konnten und sich nicht impfen lassen wollten.

In einer Welt, in der 200 Lehrstühle zur Genderforschung gibt und 2000 für Mathematik und Informatik, aber keinen einzigen für die psychologische Aufarbeitung der mythologischen Ursprünge unseres Daseins, ist es schwierig geworden, über das zu reden, was das spirituelle Leben abseits von Mainstreamreligion und Cyberpunk an sich auszeichnet. Was soll der Einzelne heute auch noch tun angesichts der Wucht, mit der sich die linken und rechten auf der einen Seite, sowie die liberalen und revisionistischen Ideologien auf der anderen Seite bekämpfen und lieber Absolutheitsansprüche an ihre Wahrheit stellen, als sich im Sinne einer naturfreundlichen und gerechten Gesellschaftsform aufeinander zuzubewegen. Obwohl wir aufgrund des umfangreichen Zugangs zu Informationen so frei sein könnten, wie es noch nie in der Geschichte der Menschheit möglich war, sind wir weiter gefesselt in veralteten religiösen Weltbildern und überkommenen politischen Machtstrukturen, die eine ganzheitliche Annäherung an eine gerechte und pluralistische Gesellschaft erschweren.

Astrologie wurden immer in den Zeiten von Paradigmenwechsel populär, weil sie kreative Antworten auf den Zeitgeist geben konnte und kritisches Denken förderte. Ihre größten Erfolge fallen in die Epochen der Pythagoräer, der arabischen Blüte, des Hochmittelalters, des Humanismus, der Aufklärung und der 68er. Wenn Astrologe heute mehr systematisch erforscht werden würde, könnten vielleicht bessere Tools entwickelt werden, anhand von Transiten und Progressionen unerforschte Entwicklungspotentiale für den Menschen, Firmen, Staaten und andere Institutionen zu gewinnen. Astrologie ist eine zutiefst menschliche Wissenschaft, die im kommenden Informationszeitalter Auswege aus persönlichen Krisen aufzeigen helfen kann, ohne technologiefeindlich zu werden.

Allerdings braucht es dazu eine gemeinsame Basis und eine Einigung auf ein Grundwissen, von dem aus astrologisch verbindlichen Standards entwickelt werden können. Noch immer bewerten klassische orientierte Astrologen Planeten als gut oder schlecht und verunsichern damit Klienten. Dabei ist das System der Würden einfach nur ein Hilfsmittel, um zu erkennen, aus welchem Haus ein Planet stammt (Häuserwanderung). Auch Aspekte sollten keinen Wertungen unterworfen werden. Ein Quadrat ist nicht besser oder schlechter als ein Trigon, sondern im Sinne von Thomas Rings Begriff der Aussagengrenzen immer nur im Kontext der gesamten Konstellation zu bewerten. Umfeld, genetische Ausstattung und Reifegrad einer Anlage können wir nicht aus dem Horoskop erkennen. Eine starke Versuchung stellen auch immer noch Prophezeiungen dar, teils gespickt mit einer vermeintlich ‚verbesserten’ Methodik, die den Anschein erwecken soll, dem Schicksal der Menschen vorausgreifen zu können. Das ist im Sinne einer humanistischen Astrologie, die die Selbstbestimmung des Klienten stärken soll und ihn unterstützen, Erkenntnisse selbst zu gewinnen, wenig hilfreich und einfach nicht aus den Köpfen zu bekommen.

Seit der Divination aus dem Vogelflug hat sich viel getan in der Astrologie. Mithilfe von KI gestützten Daten lassen sich große Mengen an Informationen verarbeiten und zeitgleich auf der ganzen Welt abgleichen. Um KI mehr für positive dem Menschen nützliche Dinge einzusetzen, sollten die noch existierenden Astrologieschulen weltweit zusammenarbeiten und einen Codex im Umgang mit computergenerierten Heilstexten entwickeln. Niemand braucht mehr komplizierte Berechnungsmethoden oder Zugang zu geheimen Datenbanken, um Astrologie zu betreiben. Es ist alles in der Cloud und da wir zunehmend sowieso mit unseren Avataren in einer künstlichen Welt unterwegs sein werden, wäre es mehr als ratsam zu versuchen, den psychischen Hintergründen unserer Anhänglichkeit an falsche Autoritäten auf der Spur zu bleiben. Aber irgendwer wird sich sicherlich finden, der dann der Astrologie die Schuld darangibt, dass wir Anteil an der Verrohung in der Cyberwelt und der Auflösung des Individuums tragen. Es ist und bleibt die eigene Haltung, die den Ausschlag gibt, welchen Verlauf die Geschichte nimmt.


[1] Kepler war überzeugt, die Widergeburt von Pythagoras zu sein. Siehe Klaus Schäfer-Blankenhorn, Die Pädagogik als Schlüssel zu einer neuen Astrologie, Auriga, S. 224

[2] Es muss für die Alten auch mysteriös gewesen sein, dass das Sternbild der Plejaden aus sieben sichtbaren Sternen bestand und sich die Ekliptik genau dort mit dem Erdäquator schnitt.

[3] Siehe Kocku von Stuckrad, Geschichte der Astrologie: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Beck, 2003

[4] siehe Günther Oestmann, Geschichte, Konstruktion und Anwendung des Astrolabiums bei Zifferblättern astronomischer Uhren. Oberhausen 2014.

[5] Auch die fünf Punkte der Wiederkehr der Venus in einem Achtjährigen Zyklus verdienen Aufmerksamkeit und geben Hinweise auf unsere Muster im Beziehungsgeschehen.

[6] Richard Vetter, Astrologische Erkenntnistheorie, Pioniere neuzeitlicher Astrologie, Astronova 2024

[7] Über Frauen in Kants Leben ist übrigens nicht viel bekannt. Eher von einem langjährigen Hausangestellten. Kant war mit seiner Venus in Zwillingen trotz seiner Betriebsamkeit ein Flirttypus und trat für die Freiheit in Beziehungen ein. Mars in Krebs in Haus 4 zieht es dabei nicht in die Welt. Zeit seines Lebens verließ er Königsberg nie. Venus und Mars stehen, wie gesagt, für die beiden Formen der Geschlechter und sind dabei Leitbilder von Partnerschaftsmustern, in denen ein Ausgleich von männlichen und weiblichen Energien gefunden werden muss, da es in der Gesellschaft immer wieder zu Ungleichgewichten der Geschlechterverhältnisse kommt.

[8] Und ebenfalls 250 Jahre zuvor mit Pluto in Wassermann entstanden Ende des 13. Jahrhunderts in Florenz die ersten Gilden und Zünfte, die die Macht der Kirche erschütterten und sehr schnell über Europa einen neuen Stand von Kaufleuten und Handwerkern etablierten, die eigene religiöse Vorstellungen abseits der Kirche innerhalb von Logen zu entwickeln begannen und die Wissenschaft förderten.

[9] Eine Ausnahme bildet hier die Philosophie des Naturalismus oder des subjektiven Realismus, der von einer reinen Beherrschtheit von Naturgesetzen ausgeht. Er war um die Jahrtausendwende 2000 sehr populär und hat viele Informatiker und Naturwissenschaftler in dieser Zeit beeinflusst. Letztendlich ist er jedoch nie aus seiner Nische herausgekommen. Die Frage ist auch, ob solche rein gedanklichen Philosophiekonstrukte mehr sein können, als Stachel im Fleisch eines bornierten Kulturbetriebes, der wie selbstverständlich davon ausgeht, dass das was da ist auch real ist. Denn dann wäre alles, wohin das Geld der Forschung fließt wahrer, als das was keine Chance hat, angemessen reflektiert zu werden.

[10] „Mein ganzes Leben hindurch war ich unabhängig gewesen. Auch als Professor hatte ich meine Lebensweise nicht geändert. Ich schrieb alle Briefe selbst, und zwar inklusive der offiziellen Korrespondenz, ich trug sie selbst zur Post, und natürlich schrieb ich auch alle meine Bücher und Artikel selber, vom ersten Entwurf bis zum endgültigen Text. […] Die Sekretärinnen wurden bald von meinen anderen Kollegen und den Assistenten in Anspruch genommen. Zu meinen Mitarbeitern sagte ich: ‚Ich habe 80000 Mark bekommen, um eine neue Bibliothek zu kaufen. Kaufen Sie alle Bücher, die Sie wollen, und leiten Sie so viele Seminare, wie Sie wollen. Fragen Sie mich nicht. Handeln Sie unabhängig‘. Die meisten Assistenten waren Revolutionäre, zwei von ihnen wurden sogar von der Polizei gesucht. Aber sie kauften nicht Che Guevara, Mao oder Lenin, sondern Bücher über Logik. ‚Wir müssen lernen, wie man richtig denkt‘, sagten sie. Als ob die Logik irgendetwas damit zu tun hätte.“   Zeitverschwendung, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1995, 179 ff.

[11] Hans Jürgen Eysenck, Astrologie. Wissenschaft oder Aberglaube? (mit David Nias). List, 1982

[12] Viele Psychologen aus den 80er und 90er Jahren arbeiteten damals, als das noch nicht den Ruf ruinieren konnte, überzeugt mit Astrologie wie etwa Fritz Riemann und Wulfing van Rohr.

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